Sieben Tote nach Gerüstabsturz 2018: BG Bau wirbt mit "lebenswichtigen Regeln" - ABZ

2021-11-26 03:40:57 By : Ms. Miki Wong

Wichtige Regeln sind auf dem Plakat „Gerüste – Unsere wichtigsten Regeln“ abgedruckt. Mit einer Betriebserklärung, die bei der BG Bau bestellt werden kann, verpflichten sich Betriebsleiter und Mitarbeiter wechselseitig zur Einhaltung dieser Regeln.

Abb.: BG BAU - neues Gesetz AG

München (ABZ). - Sieben Menschen starben letztes Jahr, nachdem sie von einem Gerüst gefallen waren. Dies teilte die BG Bau auf Anfrage der Allgemeinen Bauzeitung mit. Im Jahr 2017 starben acht Menschen bei einem Sturz von einem Gerüst. 2017 gab es in allen Bauberufen insgesamt 1797 Arbeitsunfälle im Gerüstbau. Die BG Bau verzeichnete 2017 aufgrund solcher Unfälle 212 neue Unfallrenten. Damit hätten die Bezieher dieser Renten schwere und sehr schwere Unfälle erlitten, sagt Thomas Lucks von der Kommunikationsabteilung. Diese Zahl ist leider keine Seltenheit: Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre kamen 200 bis 300 neue Unfallrenten pro Jahr aufgrund von Arbeitsunfällen mit Gerüstbau hinzu. Generell sind rund 8 % aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle von Gerüstbauern Stürze.

Nach Angaben der BG Bau zählt das Gerüstbauhandwerk zu den unfallgefährdeten Gewerken der BG Bau. Arbeiter im Gerüstbau verunglückten in den letzten Jahren rund doppelt so häufig wie ihre Kollegen in der Baubranche im Schnitt. Die meisten Unfälle im Gerüstbau ereignen sich direkt im Zusammenhang mit dem Gerüst: beim Bewegen im Gerüst, beim Auf- und Absteigen der Gerüstleiter, beim Stolpern, Rutschen oder Stürzen auf den Gerüstböden. Gerüstarbeiter werden häufig durch herabfallende Gegenstände wie Bauteile oder Lasten verletzt. Mit dem Präventionsprogramm „Auf Sicherheit bauen“ sensibilisiert die BG Bau seit einiger Zeit Mitarbeiter für Gefahren und Risiken am Arbeitsplatz. Darauf sollten sie unter anderem durch Anzeigen, Plakate und Aktionen aufmerksam gemacht werden. Ziel ist es, dass die Arbeitnehmer ihr Handeln reflektieren und ändern. Gewerkespezifische „Lebensregeln“ sollen das Risikobewusstsein schärfen und Leitplanken für sicheres Verhalten bieten. Im Gerüstbau sind dies die folgenden sechs Regeln: Sich gegen Straßenverkehr und elektrische Gefahren absichern, beim Aufbau von Gerüsten die Montage- und Gebrauchsanweisung beachten, Gerüste gewissenhaft und fest erstellen, sich gegen Absturz sichern und nur den sicheren Verkehr benutzen Wege, Persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz zu verwenden, wenn technische Schutzausrüstung nicht möglich ist und Gerüstmaterial gegen Umfallen zu sichern.

Vereinbarungen zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern (Unternehmenserklärungen) zur Einhaltung dieser Regeln sollen die Arbeitssicherheit erhöhen. Mit ihrer Unterschrift versprechen sich Unternehmensleitung und Mitarbeiter gegenseitige Aufmerksamkeit, "Stopp!" Bei schwerwiegenden Sicherheitsmängeln. sagen und erst dann weiterarbeiten, wenn diese beseitigt sind. Eine solche Betriebserklärung und weitere Unterlagen können bei der BG Bau unter bau-auf-sicherheit@bgbau.de oder auf der Website www.bau-auf-sicherheit.de angefordert werden. 287 Unternehmen der Baubranche haben laut Thomas Lucks seit Programmstart 2017 solche „Betriebserklärungen“ unterzeichnet und an die BG Bau zurückgesendet. Die Kampagne soll in Zukunft fortgeführt und weiter ausgebaut werden.