Neue Kontrollen für Ulmer Münster: Turm bleibt bis Jahresende geschlossen - SWR News

2021-11-18 11:47:31 By : Mr. Jodg zhao

Experten begutachten Turmhelm und Stützen

Experten hinterfragen derzeit intensiv die Bausubstanz des Ulmer Münsters – insbesondere den Hauptturm. Im SWR-Interview erklärt Baumeisterin Heidi Vormann, was noch untersucht wird.

SWR: Frau Vormann, Mitte August wurde bekannt, dass die Treppen an der Spitze des Hauptturms ersetzt werden mussten. Wie weit ist die Arbeit?

Heidi Vormann: Wir haben alle Bühnen ausgebaut. Sie liegen in Fragmenten bei uns im Hof. Und die neuen Schritte sind alle gemacht und die ersten drei stehen seit Mittwochabend fest. Ende nächster Woche haben wir alle die Treppe drin.

Sind die neuen Level sofort als solche erkennbar, bekommen sie einen Stempel?

Nein, sie bekommen keinen Stempel. Sie werden an die bestehenden Niveaus angepasst. Denn die vorhandenen Stufen sind mit Beton verkleidet. Und wir haben diese Betonoberfläche entfernt und wieder auf die neuen Stufen gestellt. Damit gibt es fast keinen Unterschied zu früher. Wer die Schritte benutzt, merkt es nicht.

Bis Ende September soll es weitere externe Untersuchungen geben. Ist noch etwas ans Licht gekommen?

Es war der Turm, der untersucht wurde. Wir lassen ihn klettern. Da war eine richtige Bergsteigerfirma. Der alte Schaden ist noch da, aber es besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Sie überprüften alle Verzurrungen, um sicherzustellen, dass alles noch hielt, einschließlich der Gelenke. Dann schauten sie sich die kleinen Steinchen an, um zu sehen, ob alles noch passt. Und da haben wir grünes Licht bekommen. Aber was wir sonst noch machen: Wir haben einen Steiger organisiert, der ab nächster Woche für uns arbeitet. Und das sind alle Säulen rund um den Dom. Das war uns allen wichtig, denn der Weihnachtsmarkt kommt. Und wir wollen sehen, dass alles Mögliche getan wurde, damit nichts passieren kann.

Halten Sie an der Prognose fest, dass der Turm bis Ende des Jahres geschlossen bleibt?

Das gilt immer noch. Neben den Stufen werden viele Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Das bedeutet, dass sich mehrere Truppen in den Türmen befinden. Sie ersetzen Fenstergitter, sie entfernen ausgebrochene Teile, sie verstärken sie, sie setzen wieder neue Brüstungen. Dies läuft parallel zum Ausbau der Bühnen. Und das wird definitiv bis Ende des Jahres dauern. Und dann ist es nur bis auf 70 Meter Höhe geöffnet. Auf den anderen Ebenen müssen wir weiterarbeiten.

So einen Wind wie am Donnerstag hatten wir schon lange nicht mehr. Was bedeutet der Sturm „Ignatz“ für Sie? Müssen Sie es besonders absichern oder ist das für Sie Alltag?

Du schläfst schlecht. Für mich ist das auch nicht alltäglich. Die Situation ist: Wir haben ein Gerüst am Hauptturm, wir haben ein Gerüst am Nordturm. Und überall gibt es Netze. Wir beschlossen, die Netze vom Nordturm wieder abzunehmen. Aber nur präventiv. Für die Voruntersuchungen gibt es einen Mapper und jemanden für die Photogrammetrie (Anm. der Redaktion: Bildvermessung). Und sie können auch ohne Netzwerk arbeiten. Das muss man sich so vorstellen: Da stehen die Gerüstrohre. Der Wind pfeift daran vorbei. Doch der Wind verfängt sich in den Netzen und zieht natürlich auch die Türme und das eigentliche Gerüst mit. Und damit wir auf der sicheren Seite sind, werden wir das Netz wahrscheinlich entfernen. Denn es wird nur noch eine Weile dauern, bis wir am Nordturm noch Handarbeit machen.

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