Schweinfurt: Prozess um Brückeneinsturz auf der A7 - Angeklagter weist Schuld von sich - DER SPIEGEL

2022-05-21 19:34:13 By : Ms. Bevis he

Unfallstelle an der Talbrücke Schraudenbach (Juni 2016)

Im Prozess um den tödlichen Einsturz eines Traggerüstes beim Bau einer Autobahnbrücke in Bayern im Jahr 2016 hat ein angeklagter Statiker die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Ingenieur war für ein ortsansässiges Unternehmen maßgeblich mit der Planung des Gerüstes an der Brücke an der A7 bei Werneck in Unterfranken betraut.

Er argumentierte zu Beginn des am Landgericht Schweinfurt gestarteten Prozesses, die ausführenden Baufirmen hätten sich nicht an seine Planungen gehalten. Wäre dies geschehen, wäre das Gerüst nicht eingestürzt.

Die Staatsanwalt wirft dem Mann fahrlässige Tötung sowie fahrlässige Körperverletzung in 14 Fällen vor. Bei dem Einsturz des Traggerüstes und Teilen der im Bau befindlichen Schraudenbach-Talbrücke am 15. Juni 2016 war ein kroatischer Bauarbeiter ums Leben gekommen. 14 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Ebenfalls angeklagt sind zwei weitere Ingenieure, denen Fehler bei der Abnahme der Planungen vorgeworfen werden. Der Prozess dürfte sich wegen der komplexen Thematik in die Länge ziehen. Ein Urteil wird nicht vor Februar 2020 erwartet.

Dem 2017 veröffentlichten Bericht einer Gutachterin zufolge hatte eine Gerüststütze dem Gewicht der Brückenkonstruktion nicht mehr standgehalten, weshalb das Traggerüst einstürzte. "Bei Auswertung der Unterlagen haben sich Hinweise darauf ergeben, dass Statik und Ausführungsplanung hinsichtlich bestimmter Verbindungen nicht übereinstimmen. Die ungeeignete Konstruktion dieser Verbindungen ist nach den Ausführungen des Gutachtens als primäre Einsturzursache anzusehen", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft damals mit.

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Unfallstelle an der Talbrücke Schraudenbach (Juni 2016)