Post von BHZ: Ion Miles veröffentlicht Solo-Debüt „In Liebe, Ion“ - DIFFUS

2022-06-25 01:58:18 By : Ms. Lingzi Yang

BHZ sind längst keine Grünschnäbel mehr, die gerade das erste Mal Szene-Luft wittern. Im Gegenteil: Die Crew aus Berlin-Schöneberg gehört 2022 zur Grundausstattung in Sachen Deutschrap und hat über die Jahre in Form von zahlreichen gemeinsamen Alben und Solo-Abenteuern ihre Klasse bewiesen. Nun steht das nächste Projekt aus dem Hause BHZ an: Ion Miles veröffentlicht mit „In Liebe, Ion“ sein Solo-Debüt.

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Keine Frage: In DIFFUS-affinen Kreisen ist BHZ ein Name, den man längst auf dem Schirm haben sollte. Und dank Songs wie „Drink ist kalt“ und „Flasche Luft“ ist die Crew aus Berlin-Schöneberg sogar schon das ein oder andere Mal in das Mittelfeld der Deutschen Charts eingezogen. Aber dass es dann ausgerechnet ein Solo-Song von Ion Miles es schafft, die Top 5 zu knacken und sich als Dauerbrenner für diesen Sommer abzeichnet, war so wohl nicht abzusehen. Aber genau das ist passiert: Ion Miles hat sich mit Produzent SiraOne die ikonische Synth-Melodie von MGMTs „Kids“ geschnappt und daraus mit „Powerade“ einen eigenen Hit gebastelt. 

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Dass der Erfolg von „Powerade“ mehr als nur ein Zufallstreffer ist, beweisen die übrigen Singles, die Ion in den letzten Wochen veröffentlicht hat. Da war die Nachtfahrt zum Rave bei „Top Auf“, das obligatorische Feature mit BHZ-Homie Big Pat oder zuletzt der treibende Breakbeat von „Dunkelblau“. Mit jedem neuen Teaser auf das Solo-Debütalbum „In Liebe, Ion“ bewies sich Ion Miles mehr als eigenständiger Künstler, der auch abseits von seiner Crew funktioniert.

Nun ist das Album da und bestätigt diesen Eindruck. Dabei zieht sich die BHZ-DNA durch die gesamte Spiellänge: Neben Big Pat sind auch die übrigen Jungs gefeatured. Und auch in Ions Texten findet das Kollektiv natürlich ständig statt – was ihm manchmal zum Verhängnis wird. Denn zum einen muss man Bewunderung aussprechen, dafür wie konsequent BHZ ihren eigenen Kosmos rund um die berühmt-berüchtigte „Church“ gewebt haben. Zum anderen sind die Texte durch die immergleichen Alltags- und Lifestyle-Beschreibungen schnell vorhersehbar – hat sich schonmal jemand an einem BHZ-Bingo versucht? Wenn nicht, gehen wir das mal an …

Trotzdem besticht Ion Miles allein schon dadurch, dass er ein sehr guter Rapper ist. Wo die anderen Crew-Mitglieder manchmal straucheln, hat er durch die Bank weg solide Reime und abwechslungsreiche Flows. Was es Ion am schillernden Charakter vom Homie Longus Mongus fehlt, macht er mit schieren technischen Skills wett. Stichwort Longus Mongus: Ein Highlight des Albums ist der gemeinsame Song „Pass nicht rein“. Ein weitere Hymne auf den Lifestyle an der Eisenacher Straße, diesmal allerdings auf Drum’n’bass.

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Ein weiterer Faktor, der „In Liebe, Ion“ einen roten Faden gibt, ist die Produktion. Die stammt selbstverständlich auch aus BHZ-Kreisen und so stellen neben SiraOne übliche Verdächtige wie KazOnDaBeat und Themba die Beats für das Album. Obwohl jedes Instrumental auch auf einem BHZ-Album nicht überraschen würde, ergibt die Summe der einzelnen Teile doch ein ganz eigenes Sound-Gerüst für Ion Miles. Die Beats sind melodisch, oft lowkey und entspannt, überraschen dann aber doch manchmal mit Ausflügen in neue Ecken, wie das Yeat-inspirierte Glocken-Geschepper von „Bic“ oder der pumpende Rave-Beat bei „Top Auf“.

„In Liebe, Ion“ zeigt, dass Ion Miles auch alleine eine Album-Spielzeit füllen kann. Die Geschichten, die er erzählt und die Bilder, die er malt, sind gerade vielleicht noch etwas blass und gleichförmig. Dafür leistet sich Ion allerdings auch keine Schwächen und liefert bis zuletzt durchweg solide Songs. Mit seinem Debütalbum hat der Rapper mit seinen Produzenten die Marke „Ion Miles“ etabliert – auf die er nun jederzeit zurück kommen kann, wenn es doch mal zu überfüllt auf den Stufen der Church wird.

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