Gasometer in Oberhausen lässt Gerüstdecke fallen - ingenieur.de

2021-11-26 04:07:18 By : Mr. Louis Yi

118 Meter ragt der Gasometer in Oberhausen in die Höhe. Der ehemalige Gasspeicher wurde nun denkmalgerecht saniert, da Rost die Gebäudehülle angegriffen hatte. Gerüste sorgten hoch über dem Ruhrgebiet für sicheres Arbeiten.

Das Gerüst am Gasometer wird in den nächsten sechs Wochen abgebaut – der Umbau ist abgeschlossen.

90 Jahre nach seiner Erbauung prägt der Gasometer in Oberhausen nicht nur die Stadt im Ruhrgebiet, sondern erinnert auch eindrucksvoll an die Schwerindustrie. Der ehemalige Gasspeicher wird seit 1994 als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle genutzt. Mit 118 Metern Höhe ist sie die höchstgelegene Messehalle Europas.

Der Gasometer war seit Juni 2020 komplett verkleidet. Hinter der weißen Plane sanierten die Arbeiter bis März 2021 das Industriedenkmal. Sie sprengten die Außenhaut des Gasometers und entfernten den Rost. Dann tragen sie eine neue Beschichtung auf. Der neuen Deckschicht wurde auch Eisenglimmer hinzugefügt. Dies führt zu einer Verstärkung des Korrosionsschutzes. Die Farbe des Gasometers hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren etwas verändert. Die Verantwortlichen beschließen gemeinsam mit der Denkmalschutzbehörde, sich bei der Sanierung am Originalklang des Umbaus von 1949 zu orientieren. Der Gasometer wurde in zwei Bauabschnitten komplett eingerüstet, damit die Korrosionsschützer ihre Arbeit sicher verrichten konnten. 1.000 Tonnen Gerüstmaterial von Peri wurden von der Gloser Gerüstbau GmbH montiert. Das Gerüst umfasst insgesamt 30.000 Quadratmeter Fassadengerüst mit einer Gerüstbreite von 1 Meter. Gemeinsam mit den Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren arbeiteten teilweise 48 Monteure auf der Baustelle, um das Gerüst zu errichten. Im zweiten Bauabschnitt erfolgte die Gerüstmontage parallel zu den begonnenen Sprengarbeiten. Der sogenannte Schwarzbereich (dazu gehören auch Altlasten) musste konsequent von allen anderen Arbeiten abgeschottet werden.

Die an die Geometrie des Gasometers angepasste Gerüstlösung sorgte für Arbeitssicherheit.

Nicht nur die Gerüsthöhe von über 100 Metern ist eine Herausforderung für die Gerüstbauer, sondern auch die damit verbundenen Belastungen. Vor allem dort, wo Brücken mit einer Spannweite von bis zu 7 Metern hergestellt werden mussten. Zudem waren die externen Schaltungen des Gasometers eine Herausforderung. Sie treten in regelmäßigen 14 m Höhenstufen auf und erfordern eine genaue Anpassung der Gerüstkonstruktion an die Geometrie. Das verwendete Gerüst konnte sich der komplexen Geometrie gut anpassen, da sich die Fassadengerüstkomponenten der Standardkonstruktion nahtlos mit Vertikalstielen und Horizontalriegeln kombinieren ließen. Weitere Komponenten der Gerüstlösung kamen dort zum Einsatz, wo tragende Überbrückungskonstruktionen erforderlich waren. Auch wenn hier zwei unterschiedliche Baukastensysteme des Schalungs- und Gerüstherstellers zum Einsatz kamen, ließen sich diese miteinander kombinieren. Dies war möglich, weil sie auf demselben metrischen Grundraster basieren. Die standardisierten Gerüstkomponenten ermöglichten zudem eine kraftschlüssige Verbindung.

Die geometrische und statische Anpassungsfähigkeit des Gerüstes sorgte nicht nur für eine hohe Sicherheit bei Aufbau und Einsatz. Auch das Gerüst wurde den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Für den notwendigen Seitenschutz für das Gerüst wurde ein System verwendet, das mit einem Geländer vor der Außenseite montiert wird. Diese war bereits beim Betreten der nächsthöheren Schicht vorhanden. Das Gerüst im 25-cm-Raster war zudem so flexibel, dass es ohne großen Montageaufwand den Gegebenheiten angepasst werden konnte. Außerdem gab es keine Lücken im Gerüst oder andere Stopper, was eine sichere Verwendung des Gerüsts ermöglichte. Aber nicht nur die Sicherheit, sondern auch die hohe Stabilität der Konstruktion. Das Gerüst unterstützte somit die Korrosionsschutzarbeiten am Gasometer. Da diese nun fertig sind, wird in den nächsten sechs Wochen das Gerüst wieder abgebaut und der Blick auf das sanierte Industriedenkmal frei gegeben.

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