FC Bayern München: Bilanz von Julian Nagelsmann nach 100 Tagen als Bay

2021-11-26 03:34:16 By : Ms. Jessie Zhao

Nach 100 Tagen ist es in der Politik üblich, Bilanz zu ziehen. ran transferiert diese in die Bundesliga und schaut sich an, was Julian Nagelsmann schon beim FC Bayern gemacht hat.

München - Am Sonntag stand erstmals anhaltender Frust im Gesicht von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

Später war er auch zu hören, als er über seine erste Pflichtspielniederlage als Münchner Chef sagte: "Verdient oder nicht, am Ende haben wir verloren."

Das 1:2 gegen Eintracht Frankfurt konnte Nagelsmann nicht gefallen, seine Spieler hatten das Frankfurter Tor zum Überlegen gestürmt und trotzdem verloren. Der Bayern-Trainer hatte nicht viel Zeit, sich damit abzufinden, denn der Großteil seines Kaders verabschiedete sich von Länderspielen.

Nagelsmann wird am Samstag ein Trainer ohne Mannschaft sein, wenn er seinen 100. Tag als Cheftrainer des FC Bayern feiert. Nach diesem Zeitraum ist es in der Politik üblich, Bilanz zu ziehen. Es ist also vielleicht nicht so schlimm, wenn Nagelsmann etwas Ruhe zum Entspannen hat.

Der letzte Eindruck ist oft der denkwürdigste, doch das Frankfurt-Spiel sollte nicht der Maßstab sein, um seine bisherige Regentschaft an der Säbener Straße einzuschätzen. Nicht umsonst lobte Vorstandschef Oliver Kahn kürzlich, dass die Handschrift des neuen Trainers bereits deutlich zu erkennen sei.

Nagelsmann hat schon viel erreicht, vor allem angesichts der schwierigen Vorbereitung, die viele EM-Piloten erst spät einstiegen.

Schwierig waren die Vorzeichen aber auch, weil die reguläre Innenverteidigung aus der Vorsaison den Verein verließ: Der österreichische Dirigent David Alaba wanderte nach Madrid aus, der Routinier Jerome Boateng wechselte nach Lyon.

Nagelsmann moderierte den Übergang zum Trio Niklas Süle / Dayot Upamecano / Lucas Hernandez sehr flüssig. Noch ruckelt es an der einen oder anderen Stelle, doch die Flut an Gegentoren nach Kontern unter seinem Vorgänger Hansi Flick hat Nagelsmann effektiv gebremst. Auch, weil seine Innenverteidigung nicht so oft mit Gegnern zu tun hat, die ungestört auf sie stürmen. Die gesamte Mannschaft kann Konter besser verhindern – wenn auch nicht perfekt, wie das Spiel gegen Frankfurt gezeigt hat. Die Münchner haben vier Gegentore weniger kassiert als in der Vorsaison.

Dass Süle vor der Saison regelmäßig und gleichzeitig an der Seite von Upamecano und Hernandez auflaufen würde, hatten die wenigsten vermutet. Denn seine Position unter Flick war nicht die beste. Unter Nagelsmann arbeitete der Innenverteidiger zuletzt verstärkt auf der rechten Abwehrseite. Das hatte er schon unter Flick gemacht, aber die Form des Giganten hat unter dem neuen Trainer deutlich zugenommen. Die beiden kennen sich aus Hoffenheims Zeiten, Süle scheint das Vertrauen des Trainers zu spüren und zahlt es derzeit zurück.

Auch Leroy Sane spielt wie verwandelt. Der linke Fuß war in der vergangenen Saison vor allem durch seine Diskontinuität geprägt. Seit einigen Wochen ist er auf Hochtouren - auch weil Nagelsmann ihn konsequent auf der linken Außenbahn einsetzt. Unter Flick hatte Sane die Siegelposition fast ausschließlich auf der rechten Seite gehalten. Nagelsmann brachte mit dem Wechsel noch einmal Sanes Stärken zutage. Der Dribbelkünstler hat in elf Spielen elf Tore erzielt. Sane hatte bereits während seiner Zeit bei Manchester City auf dieser Seite geglänzt und wurde 2018 zum besten Nachwuchsspieler der Premier League gewählt.

Nagelsmann hat für beide Spieler einige Entwicklungsarbeit geleistet und konnte neue Potenziale aufdecken oder verloren gegangenes ausgleichen. Doch der Trainer konnte sich auf ein Gerüst verlassen, das auch dem stärksten Sturm standhält und das sein Vorgänger gerade in der Offensive aufgestellt hatte.

Nagelsmann lobte zuletzt immer wieder die Gier seiner Mannschaft, eine Eigenschaft, die vor allem Flick ans Licht gebracht hatte, indem er den Bayern einen unersättlichen Fußball beibrachte.

Lediglich die Nutzung von Chancen ist noch zu kritisieren. Das zeigte das Spiel gegen Frankfurt, als nur einer von 20 Torschüssen ins Tor segelte. Wenn es darum geht, große Chancen zu nutzen, sind die Münchner aktuell Dritter, Ende vergangener Saison auch Erster in dieser Kategorie. Es gibt also noch Raum für Verbesserungen. Die nächsten 100 Tage können kommen.

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