Das Bad Ischler Marmorschlössl wie damals

2022-05-21 19:37:37 By : Mr. Simon She

BAD ISCHL. Ein frischer Wind weht seit einigen Monaten durch das Marmorschlössl Bad Ischl. Im Zuge einer neuen Ausrichtung der Ausstellungsprogrammierung wurde Sisis Cottage weitgehend in seinen architektonischen Urzustand rückgeführt.

Noch bevor die ersten Objekte für die kommende Ausstellung „DIRNDL. Tradition goes Fashion“ einziehen, bietet die OÖ Landes-Kultur GmbH die einmalige Gelegenheit, dieses architektonische Juwel im Kaiserpark lichtdurchflutet, fast leer, so wie damals zu erleben. Eine Zeitreise, die in dieser Form in den nächsten Jahren sicher nicht wieder möglich sein wird.

Der k.u.k. Hofgärtner Franz Rauch errichtete zwischen 1856 und 1861 im Park der Kaiservilla aus Untersberger Marmor ein zweigeschossiges Cottage im Tudorstil für die Kaiserin Elisabeth. Nach der Bezeichnung des Baumaterials erhielt es den Namen Marmorschlössl. Ursprünglich diente das Cottage als Frühstückssalon der kaiserlichen Familie. Für Kaiserin Elisabeth wurde dieses bald zu einem kühlen Aufenthaltsort für die heißen Sommertage und diente ihr als privates Refugium, als Rückzugsort.

Das Marmorschlössl blieb auch nach dem Ende der Donaumonarchie Privatbesitz, weil es über die Kaisertochter Marie Valerie und deren Mann Franz Salvator von Österreich-Toskana als persönliches Eigentum innerhalb der Familie vererbt worden war. Nach dem Ersten Weltkrieg diente es verschiedenen Zwecken, u. a. pachtete es ab 1926 die Wiener Molkerei und betrieb dort ein Milch- und Kaffeehaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg drohte das Cottage zu verfallen. 1975 schloss Markus Habsburg-Lothringen einen Vertrag mit dem Land Oberösterreich für die Dauer von 50 Jahren. Er übertrug dem Land die Nutzungsrechte. Im Gegenzug übernahm das Land die Erhaltung des Gebäudes und nutzte es ab 1978 für die Präsentation der zuvor erworbenen Fotosammlung von Hans Frank und als Photomuseum.

Zur Installierung des Photomuseums wurden in den 70er Jahren in die historischen Nischen und Türöffnungen Vitrinen eingebaut. Im Zuge der aktuellen Neupositionierung und Bespielung des Marmorschlössls mit Themen, die Bezug auf die Region, das Salzkammergut und auf das Haus Habsburg nehmen, wurde das Marmorschlössl so weit wie möglich in seinen architektonischen Urzustand rückgeführt. Dazu wurden sämtliche Einbauten wieder entnommen, Durchgänge geöffnet und damit historische Sichtachsen sowie die ursprüngliche Raumgeometrie wieder hergestellt.

Das Ergebnis ist überzeugend. Wie zu Kaiserin Elisabeths Zeiten präsentiert sich das Marmorschlössl als bezaubernde Melange aus Pavillon, das heißt eines frei stehenden, leichten Bauwerks in einer Garten- oder Parkanlage und eines Cottage: Ein transluzides Cottage, in dem Innen und Außen zu verschwimmen scheinen, in dem es aufs Neue möglich ist, einen umwerfenden Blick von der Terrasse durch das ganze Haus bis in den dahinter liegenden Garten zu werfen.

Nachdem nur spärlich Informationen zur Baugeschichte vorhanden sind, wird aktuell auch versucht, die Baugeschichte zu rekonstruieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammen die Vorgaben für die architektonischen Details aus englischen Musterbüchern, die neben tausenden Fassaden und Grundrissplänen auch detaillierte Bauleitungen für Villen und Landhäuser lieferten. Verwendet wurden allerdings kostbarste Materialien von höchster Qualität. Beschäftigt wurden nur erstklassige k.u.k.-Hoftischler, Schmiede und mehr.

Seit über 170 Jahren steht das Dirndl gleichermaßen für Tradition und Mode. Was ursprünglich ein zweckmäßiges Arbeitskleid der Dirn oder Magd war, wurde um 1900 von Städterinnen in der Sommerfrische als modisches Kleid getragen und hat es sogar geschafft, das jahrhundertelange Kleiderdiktat des Adels aufzubrechen. Die Beliebtheit des Dirndls hat es zum Symbol Österreichs werden lassen und ist doch mehr Mode als Tracht. Die Ausstellung „DIRNDL. Tradition goes Fashion“ zeigt die ebenso spannende wie wechselvolle Entwicklungsgeschichte des Dirndls vom traditionellen „Gwand“ im Salzkammergut zum Haute Couture Modell von Susanne Bisovsky und Andreas Kronthaler for Vivienne Westwood. Faszinierend. Fesch. Fashion.

Am 15.03.21 feierte der österreichische Bildhauer und Keramiker Franz Josef Altenburg seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass widmet ihm die OÖ Landes-Kultur GmbH in seiner Heimatstadt Bad Ischl – Franz Josef Altenburg wurde 1941 in der Kaiservilla geboren – eine Ausstellung. Konzipiert wurde sie in Kooperation mit dem MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien. Dort waren in der Retrospektive „FRANZ JOSEF ALTENBURG. Block, Haus, Turm, Gerüst, Rahmen“ von Altenburg selbst ausgewählte Objekte aus seinem Besitz sowie von privaten Sammler*innen zu sehen. Sie gaben Einblick in das über 60-jährige Schaffen des Keramikkünstlers. In Bad Ischl werden Teile dieser Schau übernommen und durch eindrucksvolle Arbeiten aus der Sammlung des Landes Oberösterreich und dem Firmenarchiv der Gmundner Keramik ergänzt.

OHLSDORF. Pünktlich zum Weltbienentag wurde vor dem Gemeindeamt Ohlsdorf ein Schaubienenstock angebracht.

BAD ISCHL. Die Kulturhauptstädte Europas 2024 im Dialog. Dazu war eine Delegation aus Tartu zu Besuch im Salzkammergut.

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