Centre Pompidou in Paris begründet Shirley Jaffes späten Ruhm

2022-05-21 19:32:35 By : Ms. He Ronan

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Matisse und Pop-Art, doch auch ganz Jaffe: „Hawley“, 2011 Bild: Centre Pompidou

Jahrzehntelang nur fünf Meter Malraum: Shirley Jaffe wird im Centre Pompidou kanonisiert und danach im Matisse-Museum von Nizza und in Basel gezeigt. Das hat die lange kaum bekannte Künstlerin verdient.

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G egen Ende ihres Lebens war Shirley Jaffe ein Mythos geworden, die letzte amerikanische Nachkriegskünstlerin in Paris. Nun wird sie mit einer großen Ausstellung im dortigen Centre Pompidou kanonisiert. Es braucht ein geschultes Auge, um ihr Werk zu entschlüsseln, aber nicht, um den Zugang dazu zu finden. Für die Kinder unter den Besuchern sind ihre tanzenden, flackernden, sich schlängelnden Farbfelder ein Spiel.

Ihr Triumph war das Spätwerk, beginnend um 1980. Trotz des mäßigen Erfolgs beim großen Format geblieben, gelang ihr in diesem Jahr „Hollywood“, für die Retrospektive ausgeliehen vom Pariser Musée d’art moderne. Es wirkt wie ein Puzzle, das jemand von den Rändern begonnen hat zusammenzusetzen und dann vergessen. In der Mitte ein fahles dottergelbes Farbfeld, auf dem vereinzelte Formen liegen geblieben sind wie Duplo-Steine von Lego. Die gedämpften, aber dennoch lebhaften Farben scheinen sämtlich aus Südamerika geliehen zu sein.

Geliehen, zitiert, auf links gedreht: Dieses erstaunliche Werk kommt ausschließlich über Umwege ans Ziel. Das Ziel ist eine harmonische Komposition, die beim Betrachten Unruhe auslöst. Man möchte intuitiv teilnehmen an dem großen, intellektuellen Symposium, das der Schöpfung vorausgegangen sein muss. Der Anteil dessen, was ein Bild zeigt, ist verschwindend im Vergleich zu dem, was es verbirgt.

In den Diptychen verdoppelt sie die Wirkung. Die linke Hälfte von „All Together“ (1993), dominiert von tiefblauen schwebenden Formen, gehört zur Welt der Kontemplation; die rechte sieht aus wie Matisse als Popposter, alles Jahrmarkt und Show. Ihre besten Werke machen sich lustig über das Miteinander – „all together“ – und brillieren stattdessen in Gleichzeitigkeit.

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Mit Lanze und Schwert: Das Centre Pompidou in Paris begründet Shirley Jaffes späten Ruhm

Jahrzehntelang nur fünf Meter Malraum: Shirley Jaffe wird im Centre Pompidou kanonisiert und danach im Matisse-Museum von Nizza und in Basel gezeigt. Das hat die lange kaum bekannte Künstlerin verdient.

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