Klare Sicht: Wittelsbacher Turm bald wieder ohne Gerüst

2021-12-07 03:04:36 By : Ms. Joy Xu

Nicht mehr lange und das letzte Gerüst wird vom Wittelsbacher Turm abgebaut. - Foto: Landesbauamt Landshut

Freier Blick auf den Wittelsbacher Turm in Landshut: Der Wittelsbacher Turm auf Schloss Trausnitz erstrahlt nach dreijähriger Bauunterhalts- und Restaurierungsarbeiten in einem neuen, historischen, weißlich-hellen Look.

Die Bayerische Schlösserverwaltung und das Landesbauamt Landshut bauen derzeit die letzten Gerüste ab. Außerdem rekonstruierten die Experten das weiß-blaue Rautenband unterhalb des Dachansatzes. Die Diamanten sind ein Machtsymbol aus der letzten Phase des Herzogtums Bayern-Landshut, das längst verloren gegangen ist und nun wiedererlangt wurde. Ab Freitag, 29. Oktober, werden alle Gerüste abgebaut und der Turm erstrahlt über Landshut. Lose Dachziegel stellten eine Gefahr für den Verkehr dar. Grund für die Bauarbeiten waren lose Dachziegel auf der mittelalterlichen Turmspitze, die stark dem Wind ausgesetzt war, wodurch die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet war. Dagegen halfen sofort aufgestellte Schutzgerüste, die nun abgebaut werden. Neben der Sanierung von Dach und Fassade wurde die gesamte historische Holzdachkonstruktion unter weitgehender Erhaltung der Originalstruktur umfassend instandgesetzt. Der steile, mittelalterliche Dachstuhl des Wittelsbacher Turms stammt aus dem Jahr 1482, der frühen Regierungszeit Herzog Georgs des Reichen von Bayern-Landshut. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“ „Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser Maßnahme ein wichtiges und weithin sichtbares Wahrzeichen der Burg Trausnitz restauriert haben. Die Rekonstruktion des weiß-blauen Rautenbandes zeigt nun ein wichtiges und lange verschollenes Herrschaftssymbol auf der Burg. Jetzt macht der Wittelsbacher Turm seinem Namen alle Ehre“, sagte der Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, Bernd Schreiber. Auch Gerhard Kriegereit, Leiter des Landesbauamtes Landshut, das im Auftrag der Schlossverwaltung den Wittelsbacher Turm sanierte, freute sich über den Abschluss der Arbeiten: „Das war eine interessante und spannende Aufgabe. Unser Ziel war es, den Turm sicher und fit für die Zukunft zu machen und dabei seine Substanz so gut wie möglich zu erhalten. Dazu standen wir in ständigem und engem Austausch mit den Experten des Schleusenmanagements. Das Ergebnis ist ziemlich beeindruckend. „Voruntersuchungen brachten neue Erkenntnisse Die Voruntersuchungen an der Fassade durch Bauforscher und Restauratoren brachten neue Erkenntnisse über das mittelalterliche Erscheinungsbild des Wittelsbacher Turms. Unter dem modernen Zementmörtel, der seit dem 15. Jahrhundert als Schutzschicht für die Backsteinfassade diente, fand sich weißer Kalkschlamm. Es wurde im Laufe der Jahrhunderte verwittert. Die mittelalterlichen weißen Rahmen wurden ursprünglich an fast allen äußeren Bauteilen der Burg Trausnitz angebracht; Reste finden sich heute noch an verschiedenen Stellen wie den Käfigwänden, die hier besonders durch die Holzzinnen geschützt sind.