20 Frauen und 32 Männer packen mit an, um Familien im Wegscheider Land und auch viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu versorgen

Sie trotzen dem Trend: Während in vielen Pfarreien und Verbänden das Ehrenamt bröckelt, haben die Mitarbeiter der Hauzenberger Tafel sogar Verstärkung bekommen. Aktuell kümmern sich 52 Freiwillige um Menschen, denen der tägliche Lebensunterhalt zum Problem geworden ist.

"Endlich geht’s wieder, nach langer Zeit": Josef Fisch war sichtlich froh, nach der Corona-Zwangspause eine "wichtige Tradition" fortführen zu können. Dem Chef der Hauzenberger Caritas ist der Dank- und Willkommensabend für die Ehrenamtlichen der Tafel ein Herzensanliegen. Dabei hat er auch die zwölf neuen Freiwilligen, die seit Sommer 2020 das Team verstärken, offiziell begrüßt und vorgestellt. Es sind Anton Kerber, Alois Atzesdorfer, Christine Thurner, Gertraud Stemplinger, Sandra Falkner, Grit und Klaus Gerlach, Gottfried Lockinger und Doris Krüger, Rosalinde Freund, Rita Gell und Heidi Pieringer.

Die Belastung ist teilweise grenzwertig

32 Männer und 20 Frauen halten aktuell die Hauzenberger Tafel am Laufen. Sie leisten Fahrdienste. Sie holen die Lebensmittel oder Hygieneartikel von den 33 Partnerbetrieben ab – vom großen Discounter bis zur kleinen Bäckerei. Sie lagern, sortieren, portionieren die Ware. Sie sorgen vor Ort für eine reibungslose Ausgabe. "Wöchentlich", berichtet Josef Fisch, "kommen zwischen 75 und 97 Familien aus dem Altlandkreis Wegscheid zu uns." Mit dabei seien im Moment 91 Kinder. "Und vor allem versorgen wir seit dem furchtbaren Krieg in der Ukraine zusätzlich viele Frauen und Kinder mit dem Notwendigsten."

Die Situation mit den vielen Flüchtlingen sei in den letzten Wochen "schon grenzwertig" gewesen, räumt Fisch ein; die Ehrenamtlichen hätten am Limit gearbeitet. Zwischenzeitlich habe man über einen Aufnahmestopp nachgedacht, aber mit vereinten Kräften wolle man weiterhin den Grundsatz aufrechterhalten: "Abgewiesen wird bei uns niemand". Auch deswegen habe die Hauzenberger Tafel in der ganzen Region einen sehr guten Ruf. Die vielen Helfer seien ihr stabiles Gerüst. Dafür gebühre allen ein großes Lob und Vergelt’s Gott. − kh