Wegen Operationen, Krebspatienten, Corona: Uniklinik Leipzig sucht dringend Blutspender | MDR.DE

2022-09-10 15:33:00 By : Ms. Hiho wang

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Ob wegen eines Unfalls, einer OP oder aufgrund einer Krebserkrankung - auf eine Blutspende kann jede und jeder mal angewiesen sein. Um die Blutversorgung sicher zu stellen, gibt es mehrere Blutspendedienste in Deutschland. Auch in Krankenhäusern wie dem Universitätsklinikum Leipzig können Menschen Blut spenden. Aktuell ist das besonders wichtig, sagt Prof. Reinhard Henschler vom Institut für Transfusionsmedizin. MDR SACHSEN erklärt er, warum Corona und der Ukraine-Krieg zu Engpässen führen.

Reinhard Henschler: Nicht nur langsam, die läuten schon ganz kräftig. Im Moment können Sie sich vorstellen, dass ein Teil unserer Blutspender nicht kommen kann. Sie haben zum Teil Covid, einige sind in Quarantäne. Sie können oder dürfen nicht aus dem Haus, oder sie müssen sich erst noch testen lassen. All diese Geschichten spielen da rein, sodass wir weniger Blutspender als normalerweise haben. Auf der anderen Seite haben wir mehr Patienten: Wir hatten Covid, Operationen müssen nachgeholt werden, Krebspatienten werden behandelt. Auch aus der Ukraine haben wir auch schon die ersten Krebspatienten. Wenn wir in die Zukunft gucken, machen sich die Krankenhäuser in Deutschland auch dafür bereit. Dafür brauchen wir Blut.

Wir hatten in Leipzig viele Covid-Patienten - auch viele Schwerkranke. 2021 brauchten wir 15 Prozent mehr Blutkonserven, vor allem für Covid-Patienten, die auf Intensivstationen lagen. Sie brauchen häufiger Blut als übrige.

Ja, wir haben hier beobachtet, dass OPs zurückgefahren wurden. Aber wir haben auch gemerkt, dass 70 Prozent der Operationen gar nicht verschoben werden können. Die sind dringend. Momentan sind wir wieder bei 80 Prozent. In der Tat beobachten wir das auch. Man muss sich danach richten: Wie viele Covid-Patienten hat man? Hier sind wir im Moment in der glücklichen Lage, dass die noch nicht wieder stärker zugenommen haben. Zum anderen brauchen sie Personal. Wir haben viele Personalausfälle in allen Bereichen - auch in der Pflege und im Operationsbereich. Das alles zusammengenommen, schränkt ein. Wir tun, was wir können.

Nach einer Corona-Infektion gibt es eine einheitliche Regel: Sicherheitsabstand vier Wochen. Dann kann man wieder spenden. Übrigens, wenn man Kontakt mit jemandem hatte, der covid-positiv war, dann geht es auf zwei Wochen zurück. Da gibt es klare Vorschriften. Das kann man machen, weil man weiß, dass das Corona-Virus über das Blut nicht übertragen wird.

Es zählt auch etwas, ob der Spender als Person fit ist. Das Coronavirus kann einen schon beeinträchtigen - etwas stärker als andere Viren. Da berücksichtigt man eine etwas längere Zeit, damit man sicher ist, dass Kreislaufkomplikationen, die man schon mal haben kann, auch wenn man Covid hatte, nicht auftreten. Deswegen der Sicherheitsabstand.

Alle sind prinzipiell gleich nötig. Genauso wie die Blutgruppen verteilt sind unter den Patienten, so sind sie auch unter den Blutspendern verteilt. Man versucht, jedem Patienten mit Blutbedarf zu geben, was er auch selber hat. Nur in wenigen Ausnahmefällen braucht man tatsächlich die Blutgruppe 0. Das ist nur ein ganz kleiner Prozentsatz. Jede Blutspende in jeder Blutgruppe ist gleich willkommen und notwendig. Alles wird gebraucht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Erst mal die gute Nachricht: In Deutschland konnte in den vergangenen Jahren der gesamte Bedarf an Blutspenden gedeckt werden. Die schlechte Nachricht: Das wird in Zukunft schwieriger werden.

#MDRklärt: Diese Blutgruppen retten viele Menschen

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Wie jetzt, für Covid-Patienten wurde gespendetes Blut verwendet? Hat man da wenigstens vorher die Patienten gefragt, ob sie es nicht lieber der Natur überlassen wollen?

Hält die Maskenpflicht Sie vom Spenden davon ab?

Ich war vor der Maskenpflicht auf der Pritsche 6x im Jahr Blut spenden. Ich hoffe, dass ich bald wieder vorbeikommen kann.

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