Ticker zum Tod von Queen Elizabeth II – Überraschungsbesuch von König Charles und William in Warteschlange | Sieben Grad: «The Queue» erhält eigenen BBC-Wetterbericht | Zürcher Unterländer

2022-09-17 13:30:59 By : Ms. Susan Zhan

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Das Wichtigste in Kürze:

Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in Schottland gestorben .

Am Mittwoch fand eine Prozession durch London statt. Das Ziel des Trauerzugs war die Westminster Hall im britischen Parlament, wo der Sarg aufgebahrt wurde, damit die Öffentlichkeit Abschied nehmen kann.

Zur Totenwache werden Hunderttausende Menschen erwartet.

Das Staatsbegräbnis findet am Montag, 19. September statt.

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Der britische König Charles III. und Prinz William haben Trauernden in der kilometerlangen Warteschlange vor der Westminster Hall in London am Samstag einen überraschenden Besuch abgestattet. Der neue britische Monarch und dessen Sohn schüttelten wartenden Bürgern auf der über die Themse führenden Lambeth Brücke die Hände und unterhielten sich mit ihnen.

Vor der Trauerfeier für Elizabeth II. und ihrer Beisetzung am Montag nehmen an diesem Wochenende voraussichtlich noch einmal hunderttausende Menschen am Sarg Abschied von der verstorbenen Königin. Bis Montagmorgen 07.30 Uhr bleibt Westminster Hall mit dem aufgebahrten Sarg der Monarchin für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet. Die Behörden rechneten mit einem erneut enormen Andrang am Samstag und Sonntag.

Längst hat sich «The Queue» – die Warteschlange zum aufgebahrten Sarg von Queen Elizabeth II. – zum nationalen Grossereignis entwickelt. Mittlerweile bekommen die Trauernden in der kilometerlangen Schlange entlang der Themse in London sogar ihren eigenen Wetterbericht. Die BBC erwähnte «The Queue» am Samstagmorgen als eigenen Standort – neben Orten in den Grafschaften Cumbria, North Yorkshire oder Oxfordshire. Warm war es am Morgen mit sieben Grad Celsius zwar nicht in der Schlange, in der Menschen teilweise mehr als 20 Stunden ausharren – aber immerhin wärmer als an den anderen erwähnten Orten, wo die Temperaturen um den Nullpunkt lagen.

Der chinesische Vizepräsident Wang Qishan wird am Staatsbegräbnis der gestorbenen Königin Elisabeth II. teilnehmen. Das teilte am Samstag das Aussenministerium in Peking mit.

Die Ankündigung folgte auf Medienberichte, wonach der britische Parlamentspräsident Lindsay Hoyle chinesische Regierungsvertreter davon ausgeschlossen haben soll, den aufgebahrten, geschlossenen Sarg der Queen in der Westminster Hall im britischen Parlament sehen zu können.

Der Grund sind Sanktionen Chinas gegen mehrere britische Parlamentarier, nachdem Grossbritannien zunächst Strafmassnahmen gegen Verantwortliche für die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang verhängt hatte. Parlamentschef Hoyle hat auf dem Parlamentsgelände das Hausrecht.

In einer Reaktion in Peking hatte eine Aussenamtssprecherin darauf nur gesagt, China gehe davon aus, dass die britische Seite «sicher mit diplomatischem Protokoll und angemessenem Verhalten beim Empfang von Gästen vertraut sei».

Angesichts der Massen an Trauernden haben britische Behörden vorerst davon abgeraten, sich für den Abschied von Queen Elizabeth II. anzustellen. «Die Warteschlange hat ihre Kapazität fast erreicht mit Wartezeiten von mindestens 24 Stunden», hiess es am Samstagmorgen im Live-Tracker der Regierung. Bitte reisen Sie nicht an, um sich in die Schlange einzureihen.» Die Strecke führt über mehrere Kilometer vom britischen Parlament, wo der geschlossene Sarg der Queen aufgebahrt ist, entlang der Themse bis zum Southwark Park.

Bereits am Vortag hatten die Sicherheitskräfte den Zugang zur «Queue», die bereits als gesellschaftliches Grossereignis gilt, für sieben Stunden ausgesetzt. Daraufhin bildete sich eine inoffizielle Warteschlange für die Warteschlange.

Tausende Menschen warteten auch in der Nacht zum Samstag bei niedrigen Temperaturen unter zehn Grad geduldig darauf, der Königin an ihrem aufgebahrten Sarg in der Westminster Hall des britischen Parlaments ihre Ehre zu erweisen.

Im Rahmen der Trauerfeierlichkeiten für Elizabeth II. kommen ihre Enkel am Samstag am Sarg der Queen zu einer Totenwache zusammen. Wie aus dem Palast verlautete, versammeln sich dazu acht der Enkel der Monarchin, darunter Thronfolger Prinz William und sein Bruder Prinz Harry, in der Westminster Hall in London. Dort ist der Sarg der Queen seit Mittwoch aufgebahrt.

Zwischenfall am Sarg von Queen Elizabeth II.: Am Freitagabend ist ein Mann festgenommen worden, der in der Westminster Hall des britischen Parlaments in London laut Zeugenaussagen in Richtung des Sargs rannte. Die Metropolitan Police teilte Medienberichten zufolge mit, der Mann sei festgenommen worden, nachdem es zu einer Störung gekommen sei.

Eine Zeugin sagte dem Sender Sky News, jemand habe ihre siebenjährige Nichte aus dem Weg geschubst, sei zum Sarg gelaufen und habe versucht, die über dem Sarg liegende royale Standarte hochzuheben. Die Polizei habe ihn «innerhalb von zwei Sekunden» ergriffen. Die Live-Übertragung im Fernsehen wurde zum betreffenden Zeitpunkt ausgesetzt und stattdessen eine Ansicht von ausserhalb des Parlaments gezeigt.

Der «Guardian» berichtete unter Berufung auf Zeugen, der Mann sei aus der Schlange herausgesprungen, habe es geschafft, die Stufen hinaufzusteigen und den Sarg zu berühren. Die Metropolitan Police teilte laut britischer Nachrichtenagentur PA weiter mit, der Mann sei wegen eines Verstosses gegen das Gesetz über die öffentliche Ordnung verhaftet worden und befinde sich derzeit in Gewahrsam. Sky News zitierte einen Parlamentssprecher, der sagte, ein Wartender aus der Schlange habe sich in Richtung des als Katafalk bezeichneten Gerüsts bewegt.

Die Menschen in Grossbritannien haben an diesem Wochenende noch einmal Gelegenheit, sich mit einem Besuch am Sarg von Queen Elizabeth II. von ihrer Monarchin zu verabschieden. Der Sarg ist noch bis Montagmorgen in der Westminster Hall aufgebahrt, bevor dann das Staatsbegräbnis für die Königin ansteht.

Der neue britische König Charles III. und seine drei Geschwister sind am Freitagabend am Sarg der Queen zu einer Totenwache für ihre verstorbene Mutter Elizabeth II. zusammengekommen. Charles, Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward standen zwölf Minuten lang schweigend und mit gesenkten Köpfen an dem aufgebahrten Sarg in Westminster Hall, während weiter Trauernde am Sarg entlang durch die mittelalterliche Halle zogen.

Charles, Anne, Andrew und Edward trugen alle vier Galauniformen. Für Prinz Andrew war dies eine grosse Ausnahme: Der in Ungnade gefallene zweitälteste Sohn der Queen darf normalerweise keine Uniformen mehr tragen. Beim Trauerzug für seine Mutter durch das Londoner Stadtzentrum hatte er am Mittwoch einen schwarzen Cut getragen. Auch beim Staatsbegräbnis am Montag darf er nicht in Uniform erscheinen.

Nach mehreren Stunden ist der Zugang zur Warteschlange wieder offen. Die geschätzte Wartezeit betrage mehr als 24 Stunden, teilte das Kulturministerium in London am Freitag mit. Zugleich warnte die Behörde vor kaltem Wetter in der Nacht. Die Schlange erstreckte sich von der Westminster Hall des Parlaments, wo der geschlossene Sarg der Queen aufgebahrt ist, über rund acht Kilometer entlang der Themse bis zum Southwark Park.

Der Eintritt in die Schlange war für mehr als sieben Stunden geschlossen worden, weil der Ausgangsort überfüllt war. Dennoch machten sich zahlreiche Menschen auf den Weg zum Southwark Park, wo sich schnell eine inoffizielle Warteschlange für die eigentliche Schlange bildete – «eine Queue für die Queue», wie britische Medien berichteten.

Auch Prominente wollen einen Blick auf den Sarg von Queen Elizabeth II. erhaschen. Am Freitag reihte sich Ex-Fussballstar David Beckham in die kilometerlange Warteschlange vor der Westminster Hall ein, wo die Königin aufgebahrt ist.

Er habe sich um 2.00 Uhr nachts angestellt und rund zwölf Stunden gewartet, sagte der 47-Jährige dem Sender Sky News. Er sei da, um die «besondere» Queen zu ehren. «Es ist ein trauriger Tag, aber ein unvergesslicher», sagte Beckham. «Ich hatte das Glück, dass ich einige Momente in meinem Leben hatte, um mit Ihrer Majestät zusammen zu sein.»

Zahlreiche Wartende versuchten, ein Foto des einstigen englischen Nationalspielers zu schiessen – und vergassen dabei weiterzugehen. Bilder zeigten Beckham mit einer blauen Mütze auf dem Kopf sowie einem Regenschirm in der Hand.

«Er tut mir ein bisschen leid, aber er nimmt es recht gelassen», twitterte Augenzeugin Jules Birkby. Eine andere Userin bestätigte unter Berufung auf die Mutter ihrer besten Freundin, Beckham habe sich wie alle anderen stundenlang angestellt.

Die neue britische Premierministerin Liz Truss nutzt den Besuch zahlreicher Staats- und Regierungschefs in London zum Staatsbegräbnis für Queen Elizabeth II. zu ersten persönlichen Treffen.

Truss werde an diesem Samstag mit den Regierungschefs von Australien und Neuseeland, Anthony Albanese und Jacinda Ardern, zusammenkommen, teilte Downing Street am Freitag mit. Am Sonntag empfängt sie dann den irischen Regierungschef Micheál Martin, den kanadischen Premierminister Justin Trudeau sowie den polnischen Staatschef Andrzej Duda und US-Präsident Joe Biden – jeweils in ihrem Regierungssitz.

In den Gesprächen mit Martin und Biden – der irische Wurzeln hat – dürfte es auch um Brexit-Sonderregeln für die britische Provinz Nordirland gehen. Truss droht damit, die Vereinbarung einseitig aufzukündigen. Das könnte zu einem Handelskonflikt mit der EU führen. Biden droht für diesen Fall damit, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit London auszusetzen.

Wegen des Tods der Königin und der darauf folgenden Staatstrauer konnte die Premierministerin bisher weder ausländische Besucher empfangen, noch selbst zu Besuchen reisen.

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Der neue britische König Charles III. (73) und Königsgemahlin Camilla (75) sind am Freitag in der walisischen Hauptstadt Cardiff eingetroffen.

Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, landete das Paar per Hubschrauber nahe Burg und Schloss Cardiff Castle. Per Auto fuhren sie dann zur Kathedrale von Llandaff, wo ein Trauergottesdienst für die in der vergangenen Woche gestorbene Queen Elizabeth II. abgehalten wurde. Der königliche Wagen wurde mit Jubel und Beifall von den wartenden Menschen empfangen.

Die Reise nach Wales ist der letzte Teil einer Tour durch alle Landesteile, die der neue König nach dem Tod seiner Mutter angetreten hat. Bevor Charles König wurde, trug er den Titel Prinz von Wales. Nun hat sein Sohn William diesen übernommen, dessen Frau Kate jetzt Prinzessin von Wales ist.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden Charles und Camilla im walisischen Parlament erwartet, um Beileidsbekundungen entgegenzunehmen. Am Nachmittag besuchen die beiden Cardiff Castle, wo sie den walisischen Regierungschef Mark Drakeford und Parlamentspräsidentin Elin Jones treffen werden. Monarchiegegner hatten einen stillen Protest in der Nähe angekündigt.

Wegen des enormen Andrangs dürfen sich vorerst keine weitere Menschen anstellen, um am Sarg der britischen Königin Elizabeth II. vorbei zu defilieren. In dem Park am Ende der Schlange sei kein Platz für weitere Menschen mehr, teilte die Regierung am Freitagvormittag mit. Daher dürften sich mindestens sechs Stunden lang keine weiteren Menschen mehr anstellen, um in der Westminister Hall Abschied von der dort aufgebahrten Queen zu nehmen.

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Queen-Sohn Prinz Andrew und der in den USA lebende Königinnen-Enkel Harry könnten einem Medienbericht zufolge bei Totenwachen am Sarg der gestorbenen Monarchin doch Militäruniformen tragen. Harry (37) hatte – anders als sein Bruder William – bei den bisherigen offiziellen Terminen immer Anzug getragen. Nun sei ihm erlaubt worden, bei einer am Samstag geplanten Totenwache seine Uniform anzulegen, berichtete die Zeitung «Daily Mirror» unter Berufung auf Quellen des Königspalasts. «Der gesunde Menschenverstand hat gesiegt», zitierte das Blatt einen angeblichen Insider.

Eine offizielle Bestätigung aus dem Königshaus gab es dafür zunächst nicht. Trotz seines Dienstes in Afghanistan musste Harry seine militärischen Titel mit dem Abschied aus dem Königshaus niederlegen.

Auch sein Onkel Andrew (62) hatte – anders als seine Geschwister – seine bisherigen offiziellen Auftritte im Anzug absolviert. Den Angaben zufolge wurde ihm «als besonderes Zeichen des Respekts» ebenfalls erlaubt, bei einer am Freitagabend geplanten Totenwache am Sarg seiner Mutter Uniform zu tragen. Nach seinen Verstrickungen in einen Missbrauchsskandal um den US-Milliardär und verurteilten Straftäter Jeffrey Epstein darf er keine offiziellen Aufgaben mehr als Royal wahrnehmen.

In London ist die Warteschlange auf dem Weg zur Westminster Hall, wo der Sarg von Königin Elizabeth II. aufgebahrt ist, noch länger geworden. In der Nacht zum Freitag reichte sie acht Kilometer weit vom Parlament aus über die Lambeth Bridge und am Südufer der Themse entlang von National Theatre und Tate Modern bis über den Tower of London hinaus. Die Wartezeit betrage mittlerweile 14 Stunden, berichtete die BBC unter Berufung auf Regierungsangaben.

Ein von dem Sender interviewter Mann in der Schlange erklärte, die Zeit sei aber «wie im Flug» vergangen. Alle seien auf den Moment konzentriert, an dem sie von der Queen Abschied nehmen könnten. Der Sarg ist bis zum Montagmorgen aufgebahrt, dann findet das Staatsbegräbnis für die gestorbene Monarchin statt. Es ist damit zu rechnen, dass die Menschenschlange am Wochenende noch länger wird.

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Während Protest gegen die Monarchie in Grossbritannien in den Tagen nach dem Tod von Queen Elizabeth II. nur vereinzelt vorkam, muss sich der neue König Charles III. am Freitag erstmals auf eine grössere Demonstration einstellen. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, planen Monarchiegegner in der walisischen Hauptstadt Cardiff am Nachmittag einen stillen Protest gegen die Staatsform des Landes. Der 73-jährige Charles und Königsgemahlin Camilla (75) wollen unter anderem Cardiff Castle besuchen, wo die Demo stattfinden soll.

Zu dem Protest unter dem Motto «Real Protest Now» (Echte Demokratie jetzt) riefen unter anderem Gewerkschaften, Unabhängigkeitsbefürworter des Landesteils und Anhänger einer Republik auf. Sie forderten von der Polizei, ihre Demonstrationsfreiheit zu respektieren. In den vergangenen Tagen hatte es in Grossbritannien immer wieder Festnahmen gegeben, als Menschen ihre Ablehnung gegen die Monarchie zum Ausdruck brachten.

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«Wir müssen über die Zukunft von Wales sprechen und wie unser Land aussehen soll», sagte der Aktivist Bethan Sayed, der früher für die Partei Plaid Cymru im walisischen Regionalparlament sass. Zwar werde oft eingewendet, nun sei nicht die Zeit für eine solche Debatte, doch er finde, der Moment der Thronfolge sei genau der richtige Zeitpunkt dafür. Man wolle keine Probleme verursachen, aber man fordere, dass die eigenen Rechte auf eine abweichende Meinung und deren Äusserung respektiert werden, so Sayed weiter.

Moskau hat sich über die «unmoralische» und «blasphemische» Entscheidung Londons beschwert, keinen Vertreter Russlands zur Trauerfeier für Königin Elizabeth II. einzuladen. Die britische Regierung versuche, «die nationale Tragödie, die die Herzen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt hat», für «geopolitische Zwecke zu nutzen, um Rechnungen mit unserem Land zu begleichen», erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag.

Dieser Versuch sei «zutiefst unmoralisch» und «blasphemisch», weil er das Gedenken an Elizabeth II. beschädige, kritisierte Sacharowa. Sie warf London vor, den russischen Militäreinsatz in der Ukraine als «Vorwand» zu nutzen, um Russland von der Trauerfeier auszuschliessen.

Elizabeth II. war am Donnerstag vergangener Woche im Alter von 96 Jahren in ihrer schottischen Residenz Balmoral gestorben. Die Trauerfeier für die Queen mit Staatsgästen aus aller Welt findet am Montag in der Westminster Abbey statt. Zu den geladenen Gästen gehören mehr als hundert Königinnen, Könige und andere Staatsoberhäupter. Russland, Belarus, Nordkorea und Myanmar erhielten keine Einladung.

Die Beziehungen zwischen Russland und Grossbritannien sind schon seit Jahren extrem angespannt. Für Spannungen sorgte insbesondere die Vergiftung des früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter in England im Jahr 2018.

Der neue britische König Charles III. (73) und seine Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und Prinz Edward (58) werden eine weitere Totenwache am Sarg ihrer Mutter halten. Wie der Palast am Donnerstag mitteilte, wollen die Royals am Freitag um 20.30 Uhr (MESZ) für 15 Minuten am Sarg von Queen Elizabeth II. Wacht halten (Lesen Sie zum Thema auch: Die Königs­familie demonstriert Geschlossenheit).

Der Leichnam der Königin ist noch bis Montagfrüh in der Westminster Hall, dem ältesten Teil des britischen Parlaments in London aufgebahrt. Hunderttausende Menschen werden erwartet, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen.

Familienmitglieder der britischen Royals haben am Donnerstag Beileidsbekundungen der Öffentlichkeit entgegengenommen.

Der jüngste Sohn der vor einer Woche gestorbenen Queen Elizabeth II., Prinz Edward (58), und seine Frau, Gräfin Sophie (57), schauten sich in Manchester Blumensträusse und Botschaften an, die dort am St.-Ann-Square niedergelegt worden waren.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sophie mit den Menschen dort sprach und Hände schüttelte. Auch Edward unterhielt sich mit den Leuten hinter der Absperrung. Beide legten auch selbst einen Strauss nieder. Queen-Enkel Prinz William und seine Frau, Prinzessin Kate, wurden beim Landsitz der Queen in Sandringham erwartet, wo ebenfalls viele Menschen Blumen niedergelegt hatten, um ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen.

Zum Staatsbegräbnis für Königin Elizabeth II. werden etwa 2000 Gäste in der Westminster Abbey in London erwartet. Darunter seien rund 500 Würdenträger aus aller Welt, zahlreiche Mitglieder der Königsfamilie sowie die amtierende britische Premierministerin Liz Truss und mehrere ihrer Amtsvorgänger.

Das berichteten britische Medien am Donnerstag. Die Trauerfeier in der historischen Kirche, in der traditionell die Monarchen des Landes gekrönt werden, soll am Montag um 11.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) beginnen.

«Dies ist das grösste internationale Event, das wir seit Jahrzehnten veranstaltet haben», zitierte die Zeitung «The Telegraph» eine Quelle aus der Regierung. Die logistische Aufgabe sei mit der Organisation Hunderter Staatsbesuche innerhalb weniger Tage vergleichbar. Die Zeitung sprach von «einem der grössten diplomatischen Momente des Jahrhunderts».

Als grosse Ehre gilt, dass auch Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako aus Japan anreisen werden. Vertreter der ältesten Erbmonarchie der Welt nehmen traditionell eigentlich nicht an Bestattungen teil, weder in Japan noch im Ausland. Angekündigt ist unter anderem auch US-Präsident Joe Biden.

In London ist vor dem Staatsbegräbnis für Königin Elizabeth II. einem Bericht zufolge eine der grössten Sicherheitsoperationen in der Geschichte der Stadt im Gange. Der Geheimdienst sei zusammen mit der Polizei und Spezialkräften für Terror-Bekämpfung im Einsatz, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Spitzenpolitiker aus aller Welt zu gewährleisten, die in den nächsten Tagen in der britischen Hauptstadt erwartet werden, berichtete die BBC am Donnerstag.

«In den Stunden und Tagen vor der Beerdigung am Montag werden sich der japanische Kaiser, Könige und Königinnen, der US-Präsident und Staatsoberhäupter aus aller Welt in London versammeln», hiess es. Die Beerdigung werde von Hunderten Millionen Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt verfolgt, «ein verlockendes Ziel für internationale Terroristen», so die BBC.

Tausende Sicherheitskräfte überwachten – auch mittels Videokameras – die Schlange von Trauernden, die vier Tage lang in der Westminster Hall Abschied vom dort aufgebahrten Sarg der Queen nehmen wollen. Bewaffnete Spezialkräfte seien auf Dächern positioniert. Zwar sei die Beerdigung am Montag mit der von Prinzessin Diana im Jahr 1997 vergleichbar – aber die enorme Zahl an Staatsoberhäuptern, die sich zur Trauerfeier angesagt haben, mache die Sicherheitsvorkehrungen extrem komplex.