Ein Geschäft, das es so noch nicht gibt | Die Glocke

2022-07-23 01:46:29 By : Mr. wei wang

Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich anzumelden. Wenn Sie bereits Digitalabonnent sind, Sie sich aber noch nicht in unserem Portal registriert haben, holen Sie das bitte nach, um auch künftig das e-paper und/ oder unsere Plus-Inhalte lesen zu können.

Gütersloh (dres) - Die Regale bestehen aus alten Gerüstbohlen und Fahrradrahmen, die Vorhänge der drei Umkleidekabinen aus einem Theatervorhang und die Schallplatten stammen aus der Sammlung eines Freundes. An der Königstraße 34 wird ein neues Geschäft eingerichtet, das es in Gütersloh so bisher nicht gibt.

Philipp Pelster, bekannt als Chef des Streetware- und Skateshops ZigZag an der Blessenstätte. Auf dem Bild ist er mit seiner Lebensgefährtin Andrea Waterstrat zu sehen, die ihn genauso bei seinem neuen Projekt Treehopper unterstützt wie Eike Lange.

Sein Name: Treehopper. Inhaber ist Philipp Pelster, den die Gütersloher als Chef des Streetware- und Skateshops ZigZag an der Blessenstätte kennen. Sein neues Projekt ist „eine Idee, die ich schon Jahre mit mir herumtrage“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Sein Konzept setzt voll auf Nachhaltigkeit: „Ich möchte die grüne Nische für Bekleidung in Gütersloh besetzen“, ergänzt er.

Treehopper, das laut Wörterbuch mit Buckelzirpe ins Deutsche übersetzt wird, soll ein „Bekleidungsgeschäft für hochwertige, ökologisch nachhaltige, aber nicht „hippiemäßige“ Kleidung sein“, sagt Pelster weiter und überlegt ein paar Sekunden, ob er mit seiner Definition zufrieden ist. Er wolle ausbrechen „aus dem Fast-Fashion-Zyklus, dem man leider sonst in meiner Branche unterliegt“, erklärt er.

Heißt konkret: Er will auf seinen 100 Quadratmetern Verkaufsfläche am Dreiecksplatz ein komplettes Outfit bieten. Dabei setzt er ausschließlich auf Marken, die mit entsprechenden Fairtrade- und Nachhaltigkeitssiegeln ausgezeichnet sind. „Dazu kommen ausgewählte lokale Hersteller, deren Produktionsweise ich kenne“, sagt Pelster. All das heißt aber wiederum auch: „Ich will keine Überproduktion haben, was dazu führt, dass nicht immer alles in jeder Größe vorrätig sein wird“, betont er.

<mediaobject class="imageleft" id="X0.61779200820412" idref="X0.922275782854058" type="image" uid="2fd967cf-f332-4c4e-8bb9-2ce6a7af702e" url="http://ecms.die-glocke.de/alfresco/d/d/workspace/SpacesStore/2fd967cf-f332-4c4e-8bb9-2ce6a7af702e/img_4953.JPG" uuid="2fd967cf-f332-4c4e-8bb9-2ce6a7af702e" x0="0" x1="100" y0="0" y1="100"> <element name="Unterschrift">Upcycling direkt auf der Verkaufsfläche: Eike Lange sitzt an der Nähmaschine, an der Kleidung repariert werden kann. <element name="Quelle"/> </mediaobject>Als „limitierte Öffnungszeiten“ bezeichnet der 40-jährige Gütersloher seine Idee, nicht jeden Werktag von morgens bis abends geöffnet zu haben. Auch das gehöre zum Gesamtkonzept: „Es soll nicht immer alles zu jeder Zeit verfügbar sein“, sagt Pelster, der dies als ganz entscheidenden Schritt weg von der schnelllebigen Modeindustrie sieht. Sein Projekt setzt er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Andrea Waterstrat und ZigZag-Mitarbeiter Eike Lange um.

Aktuell sind sie dabei, die Verkaufsfläche einzuräumen. Die Einrichtung ist bereits fertig. Fast alles hat Philipp Pelster selbst entworfen und zusammengebaut oder gebraucht gekauft. Und sogar die Idee für einen kleinen Teil der Kleidung ist aus der Region. Eike Lange bringt im kleinen Rahmen eigene Mode heraus. Auch die wird im Treehopper ihren Platz finden.

Zwei große Weltkarten im Fenster

Aktuell hängen zwei große Weltkarten in den Schaufenstern des Ladenlokals an der Königstraße. Die Landkarten finden sich auch bei der Inneneinrichtung, etwa an den Umkleidekabinen oder dem Kassentresen, wieder. Noch nicht von der Straße aus zu sehen ist die alte Nähmaschine, die bereits ihren Platz gefunden hat.

Als Anreiz zur Nachhaltigkeit bietet Philipp Pelster seinen Kunden einen Rabatt an, „wenn sie eine neue Hose kaufen und ihre alte mitbringen“, erklärt er. Die gebrauchten Hosen werden dann gesammelt und upgecycelt. Heißt: Die Hosen werden entweder geflickt oder der Stoff einer Zweitverwertung zugeführt.

In zwei Wochen könnte Pelster bereit zur Eröffnung sein. Spätestens dann würde er auch gern ZigZag an der Blessenstätte wiedereröffnen. „Ich bin dort im Moment als Krisenmanager gefragt“, sagt der Inhaber, der zurzeit versucht, über ein Online-Geschäft trotz der Schließung weiter etwas Umsatz zu machen. „Ist alles wieder im Normalzustand, wird sich trotz der Eröffnung des Treehoppers für die ZigZag-Kunden aber nichts ändern“, versichert der Gütersloher.

Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.