Ebinger Friedhofkapelle: Das angekündigte Stützgerüst für die Kuppel lässt auf sich warten

2022-08-08 16:32:50 By : Mr. Andy Yang

Ein Hingucker und ein Erinnerungsort für viele Friedhofsbesucher: Aber auch nach sieben Jahren bleibt die Tür der Kapelle weiterhin verschlossen.

Eine Holzkonstruktion soll im Inneren der Ebinger Friedhofkapelle installiert werden und der Kuppel Stabilität geben. Das kündigte die Stadtverwaltung im vergangenen November an. Doch mehr als ein halbes Jahr später ist die in Aussicht gestellte Maßnahme immer noch nicht in die Tat umgesetzt worden.

Seit 2015 ist die Kapelle auf dem Ebinger Friedhof geschlossen. Und noch immer prangt an der Tür ein Schild, das Passanten darauf hinweist, dass dies eine vorübergehende Maßnahme wegen Sanierung sei. Doch die Sanierung lässt nach wie vor auf sich warten. Ein Zustand, der für die Mitglieder des Arbeitskreises – bestehend aus Bürgerinnen und Bürgern, die sich vehement und mit viel Herzblut für den Erhalt des denkmalgeschützten Bauwerks einsetzen – unerträglich ist.

Arbeitskreis wünscht sich Taten

„Egal, was man an der Kapelle tun muss, sie muss hergestellt werden“, sagt Lieselotte Probst vom Arbeitskreis und pocht darauf, dass der Ankündigung des Ersten Bürgermeisters Udo Hollauer nun endlich doch auch Taten folgen sollten. Im vergangenen November hatte Udo Hollauer den Einbau einer Holzkonstruktion angekündigt, die die Kuppel der Kapelle statisch entlasten soll.

Geplant ist eine Konstruktion aus mehreren Pfosten, die ein Holzpodest tragen, von dem wiederum Streben nach oben weggehen, etwa wie bei den Speichen eines Regenschirms. Dadurch soll die Kuppel abgestützt werden. „Die Ankündigung ist jetzt mehr als ein halbes Jahr her“, ärgert sich Lieselotte Probst, „und passiert ist nichts.“

Hollauer: Statische Fragen müssen geklärt werden

Woran hakt es? Wir haben beim Albstädter Baubürgermeister nachgefragt. „Wir haben einen Zimmermann für die Maßnahme“, informiert Udo Hollauer. Es seien allerdings in der Zwischenzeit statische Fragen aufgetaucht, die noch geklärt werden müssten, auch mit dem Gutachter. Weitere Abstimmungen und die Klärung diverser Ausführungsfragen seien notwendig.

Kein Geld in den nächsten Jahren

Für eine umfassende Sanierung der Kapelle wird in den kommenden Jahren kein Geld in den Haushaltsplan der Stadt eingestellt. Erst 2025 ist laut OB Klaus Konzelmann, der darauf im Zuge der Haushaltsverabschiedung im Dezember 2021 einging, eine Planungsrate von 300 000 Euro im Albstädter Haushalt vorgesehen. Für die dann folgenden Jahre würden 1,2 Millionen Euro für die Sanierung eingeplant.

Die Stadtverwaltung hatte sich im Jahr 2001 bei der Übergabe der Kapelle in ihre Obhut durch den vormaligen Arbeitskreis und dem damit verbundenen Vertrag dazu verpflichtet, die Kapelle zu erhalten.

„Es ist schon lange nicht mehr erst fünf vor zwölf“, sagen die Arbeitskreismitglieder Lieselotte Probst und Fritz Leibfritz. „Es ist bereits zwölf, und es muss endlich etwas geschehen.“ Die markante Kapelle sei ein Erinnerungsort, ein Ort, an dem die Menschen seit Generationen Ruhe fanden.

Im Mittelpunkt steht die Kuppel

Ein Gutachten, das die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben hat, ist laut Udo Hollauer im November 2021 vorgelegt und ans Landesamt für Denkmalpflege geschickt worden. Im Mittelpunkt steht dabei der Zustand der Kuppel. Durch den Einbau einer Holzkonstruktion könnte die Kuppel erst einmal gestützt werden, so dass dem Zerfall Einhalt geboten wird.

Der Erhaltungspflicht Genüge getan

Dieses Prozedere sei vom Landesamt und von der obersten Denkmalschutzbehörde akzeptiert worden, so Hollauer in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2021. Damit werde der Erhaltungspflicht Genüge getan. Eine zeitnahe Generalsanierung würden RP und Denkmalpflege zwar begrüßen. Die Stadt könne jedoch zur Erfüllung der Erhaltungspflicht herangezogen werden, sagte Udo Hollauer seinerzeit, sie sei aber nicht zu einer Generalsanierung der Kapelle verpflichtet.

Es gibt eine innere und eine äußere Kuppel. Offenbar ist die Außenkuppel abgesackt, so dass die Innenkuppel nun die Außenkuppel abfängt, während der normale Zustand genau umgekehrt wäre: Die Innenkuppel hing an der Außenkuppel.

Das ursprüngliche Problem ist jedoch wohl, dass die Aufständerung der Gewölbe durch eindringendes Wasser verfault ist und laut Arbeitskreismitglied Alfred Stauß dringend ersetzt werden müsste. Die geplante Holzstützenkonstruktion im Inneren der Kapelle hält Stauß für nicht ausreichend: „Die Holzstützen können die frühere Unterständerung nicht ersetzen.“

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