DACH+HOLZ 2022: Gerüstbauer ziehen durchwachsenes Fazit für Messestart - ABZ Allgemeine Bauzeitung

2022-08-08 16:30:59 By : Ms. Alice Wu

Besonders der erste Tag verlief außergewöhnlich ruhig und lockte nur wenige Besucher an. Während es an einigen wenigen Ständen regen Andrang gab, gingen andere leer aus und auch die Gänge waren nur spärlich besucht. Ralf Hofste von ZF Zierer Fassaden bilanzierte: "Es ist sehr ruhig, auch für einen ersten Tag. Es ist keine Frequenz da." Hauptgrund dafür war laut Vermutungen der Aussteller die Verschiebung auf Juli, die sich nicht zuletzt auch mit der Ferienzeit in Nordrhein-Westfalen überschnitt.

Ein weiterer Grund war wohl die Vorsicht vieler größerer Aussteller und die damit verbundene Sogwirkung, die auch kleinere Unternehmen fern hielt. Auch Sebastian Brink vom Entwässerungsrinnen-Hersteller Richard Brink hatte laut eigener Aussage im Vorfeld seine Bedenken: "Wir waren erst etwas skeptisch. Wenn die Hälfte der Aussteller fehlt, wie wird dann wohl die Resonanz der Besucher ausfallen? Aber es fühlt sich gut an. Es ergeben sich zwar weniger Gespräche, aber die Leute nehmen sich mehr Zeit."

Andreas Aschwanden von Enke war ebenfalls überrascht vom Andrang am Unternehmensstand: "Dafür, dass das Ding als Totgeburt verkündet wurde, sind wir sehr zufrieden. Der stand ist extra größer ausgefallen, damit wir genug Platz haben. Jetzt ist es voll." Über ordentlichen Andrang konnte sich beispielsweise auch Lamilux freuen, die an dem eigens mitgebrachten Tiny House einen neuen Komfort-Dacheinstieg präsentierten. "Ab elf Uhr ging es richtig los, da war dann auch richtig was los. Es ist zwar deutlich verkleinert, aber so verteilen sich die Besucher auch auf weniger Aussteller", analysierte Mitarbeiter Hartmut Manske. Simon Endlicher von Palfinger machte ähnliche Erfahrungen: "Es ist schon sehr ruhig, aber die Messe ist auch viel kleiner geworden." Anstatt der üblichen sechs Hallen waren nur ungefähr 2,5 für die diesjährige DACH+HOLZ freigegeben. Hinzu kamen zwei kleine Freigelände zwischen den Hallen.

Sifatec-Mitarbeiter Mathias Simon räumte ein, die Größe der Messe überschätzt zu haben: "Es gab schon gute Gespräche, aber es ist schon relativ wenig los. Wir haben viel zu viele Leute mitgenommen." Der neue 65m² große Messestand feierte ebenfalls seine Premiere auf der DACH+HOLZ. Auf bisherigen war der Auftritt laut dem Unternehmen zu klein ausgefallen, weshalb die Flachdachseitenschutz-Anbieter in eigener Fertigung aufrüsteten.

Einige Aussteller hatten laut eigenen Angaben auch Probleme mit der Organisation. Der Profilsystemhersteller Deceuninck war beispielsweise in der falschen Halle gelistet, wie Gebietsverkaufsleiter Martin Porsch berichtet: "Wir bekommen Unterlagen für Halle 8, aber stehen in Halle 6. Das gibt ein klares Minus. Wir hatten auch Kunden hier, die Einladungen für Halle 8 bekommen haben." So hätten viele potenzielle Besucher gar nicht erst den Weg zum Stand gefunden. Die geführten Gespräche seien jedoch gut verlaufen und auch der eigentliche Aufbau habe einwandfrei funktioniert. Eine Einschätzung, die viele Aussteller teilen: Die Quantität von Kundengesprächen war gering, die Qualität jedoch sehr viel höher. Es sei spürbar gewesen, dass die Besucher tiefergehendes Verständnis für das Fach besaßen.

Markus Junga und Benedikt Bell von der BKL Baukran Logistik GmbH bemängelten neben dem geringen Andrang ebenfalls die Organisation: "Die Betreuung durch die Messe könnte deutlich besser sein, eine Abstimmung mit den Standnachbarn fand zudem gar nicht statt." Die Organisation am Besuchereinlass inklusive Taschenkontrolle ging dagegen schnell und reibungslos vonstatten, das Messepersonal war gut aufgelegt und freundlich.

"Natürlich haben wir einige renommierte Firmen bei der Sommer-Edition der DACH+HOLZ International 2022 vermisst. Aber die Aussteller, die dabei waren, haben ihre Bühne bekommen und von einem Plus an Aufmerksamkeit profitiert. Sie waren überrascht von ihrem überaus positiven Geschäftserfolg in den vergangenen vier Tagen", betonte Klaus Plaschka, Geschäftsführer der GHM. Das Fachpublikum war laut einer Befragung der Messegesellschaft im Vergleich zur Veranstaltung 2020 in Stuttgart noch investitionsfreudiger.

Der Bedarf an Marktorientierung, Informationen und Kontaktpflege stand sehr weit oben bei den Zielen des Besuchs. "Wir freuen uns, dass wir diese Erwartungen erfüllen konnten. Eine solche Bühne einmalig im Juli zu bieten, war zum jetzigen Zeitpunkt und trotz der aktuellen Herausforderungen enorm wichtig", erklärte Plaschka. Die Messegesellschaft ist laut eigenen Angaben völlig zufrieden mit der Resonanz der Messewoche und sieht die Erwartungen an die Sommer-Edition sogar als übertroffen an.

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