26.10.2021 um 14:23 Uhr von Andreas Link - Mögliche Performance-Probleme in Ubisoft-Spielen werden in einer FAQ nicht auf DRM-Maßnahmen oder Probleme im Spiel zurückgeführt, sondern auf potenzielle Inkompatibilitäten mit Drittanbietersoftware wie Discord, Afterburner und Co.
Performance-Probleme und Ruckler in Far Cry 6 haben einmal mehr die Frage auf den Tisch gebracht, inwieweit sich DRM-Maßnahmen auf die generelle Spielbarkeit von Spielen auswirken. Während man einem linearen Leistungsverlust im Idealfall mit mehr Leistung entgegentreten kann, ist Ruckeln und Stottern kaum beizukommen. Das lenkte den Blick auch auf Denuvo, wo in der Vergangenheit immer wieder Fälle auftauchten, in denen Spiele nach dem Entfernen der Technik besser liefern.
Nun ist es von außen schwer zu sagen, wo genau die Fallstricke gespannt sind. Generell gilt, dass jeder Task Leistung kostet und bei Denovo steht auch immer wieder die Frage der erfolgreichen Implementierung im Raum. Ubisoft setzt bei Far Cry 6 (jetzt kaufen 29,99 € ) , wie bei zuletzt allen größeren Veröffentlichungen, auf ein Unikat aus Uplay, Denuvo und VM Protect. Uplay ist die DRM-Maßnahme; Denuvo schützt diese als Anti-Tamper-Technologie und VM Protect schützt den Zugriff auf Denuvo. Das Triumvirat ist nicht unumgänglich, wie die Vergangenheit bewiesen hat, der Aufwand aber hoch und so war die Erfolgsquote recht hoch.
Von Performance-Problemen will Ubisoft aber derweil nichts wissen. Offensichtlich auf Anfragen beim Support twitterte man nun einen Verweis in Forum, in dem man erläutert, dass Performance-Probleme mit Ubisoft-Spielen häufig von Drittsoftware verursacht wird. Dazu nennt man eine Reihe Applikationen wie MSI Afterburner, Skype, OBS, Discord, Hamachi und Co. Das ist natürlich nicht generell auszuschließen, sorgte insbesondere bei erfahrenen Anwendern aber doch für etwas Belustigung.
Außerdem wird Ubisoft vorgeworfen, sich zumindest bei einem Teil dieser Programme auch um eine gewisse Kompatibilität bemühen zu müssen. Discord etwa ist mittlerweile Standardausstattung bei Spielern zur Kommunikation. Der MSI Afterburner samt RTSS, richtig konfiguriert, kostet - wie jeder Task - Leistung, sorgt aber selten für Performance-Probleme, wie sie Assassins Creed Valhalla und Far Cry 6 haben. Bekannt ist, dass es zusammen mit den RTSS-Overlay gelegentlich zu Start-Problemen kommt, die aber nicht permanent sind. Interessanterweise nennt man auch Programme wie VM Ware und Bittorrent. Bei Valhalla ist man sich derweil einig, dass die Piraterie-Version geschmeidiger läuft als die offizielle Kopie. Immerhin ruckelt Far Cry 6 auch auf Konsolen, was eigentlich nahelegt, dass hier Probleme im Spiel vorhanden sind - mutmaßlich beim Asset-Streaming, weil Ruckler vermehrt dann auftreten, wenn Gebiete geladen werden müssen. Ubisoft schiebt mögliche Performance-Probleme in Spielen auf Drittsoftware wie Discord, Afterburner und Co. (2) Quelle: Ubisoft
Spieler regen sich nun verständlicherweise darüber auf, dass Ubisoft zwar Zeit für diese FAQ hatte, aber bisher keine Information vorliegt, ob wenigstens das Rucken im Spiel analysiert und abgestellt wird. Der Unmut ist vermutlich nachvollziehbar, da es bislang auch gar keine Informationen zum Post-Launch-Support gibt, aber dafür schon die Bezahlinhalte via Season Pass stehen. Für Unverständnis sorgt auch die Vorgehensweise von Ubisoft, einfach eine Liste mit Programmen zu veröffentlichen, die potenzielle Kompatibilitätsprobleme verursachen und es damit gut sein zu lassen.