Ferientipp: Pfarrweisacher Familienspaß – Labyrinth im Hühnerfutter

2022-08-08 16:30:42 By : Mr. Jay Zheng

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Landwirtschaft kann ganz schön Spaß machen, auch wenn sie eigentlich eine ernste Sache ist. In der Landwirtschaft ist das Gottvertrauen seit alters her verankert. Im alten Testament gibt es das Sinnbild des Labyrinths: Wer sich an Gott hält, heißt es in der Bibel, dem kann nichts passieren, auch wenn das Leben etliche Ecken und Windungen aufweist.

Familie Rügheimer hat nicht nur aus Glaubensgründen ein solches Labyrinth angelegt, sondern auch, weil sie Eltern und Kindern in ihrem Maislabyrinth bei Pfarrweisach ein Abenteuer bieten wollen – und ihnen dabei vor Augen führen, was ihre Hühner zu fressen bekommen, um dann die Eier des Vier-Burgenblick-Hofs zu produzieren.

Der Acker, auf dem sie ihr Projekt umgesetzt haben, liegt südwestlich von Pfarrweisach. Auf den sechs Hektar haben Roland und Hannes Rügheimer vom Vier-Burgenblick-Hof im Frühjahr das Feld angesät und laden jetzt die Bevölkerung ein, im Maislabyrinth zum Mittelpunkt zu kommen – und das Tag und Nacht, an sieben Tagen die Woche.

Das Feld ist aus Richtung Ebern kommend ausgeschildert: Auf der B 279 bei der Kreuzung nach Kraisdorf rechts weg Richtung Lichtenstein und dann linker Hand über einen Feldweg zum Ziel.

Wer denkt, dass es dieses Projekt vielleicht ein Hobby ist, das aus Langeweile entstanden ist, befindet sich auf dem Holzweg. Die Sache setzt tatsächlich eine lange Planung voraus, erklärt Hannes Rügheimer. Zuerst musste er mit Hilfe einer Software-Firma anhand von Drohnenbildern des Ackers die Wege programmieren lassen. Ein Fahrzeug aus Hannes ehemaligen Ausbildungsbetrieb in Mittelfranken hat dann das Säen übernommen. Mittels GPS-gesteuertem Traktor und der Sämaschine ist der Mais am 25. April ganz akribisch in den Boden gesät worden – „und das alles über Kreuz“, ergänzt Vater Roland. Das heißt, die gesäten Reihen laufen nicht in zwei, sondern in vier Richtungen.

Heute steht in der Mitte des Labyrinths ein Turmgerüst, von dem aus der Bezwinger des Rätselspiels das Areal überblicken kann. Wenn die Rügheimers jetzt am Eingang um eine kleine Spende bitten, dann hat das seinen Sinn, denn die Sache ging schon auch finanziell ins Geld, informiert Vater Roland.

Zum einen fehlt den Landwirten die Ausgleichszahlung über die unter normalen Umständen mögliche Flächenförderung – schließlich fällt durch die angelegten Wege einiges an Flächen weg, zum anderen sind Kosten angefallen für die Programmierung, für das Säen und für das Leihgerüst. „Alles in allem kommen da locker 3000 Euro zusammen“, rechnet Roland Rügheimer vor. Am Eingang ist nahe der Spendenbox – der Eintritt ist frei – auch ein Behälter für gekühlte Getränke aufgestellt.

Wer den Irrgarten besuchen will, der sollte etwa eine halbe Stunde einplanen, auch wenn der Mais diesmal wegen der Hitze und der Dürre nicht ganz so hoch gewachsen ist. Momentan steht er stellenweise bei zwei Metern, in normalen Zeiten wird er bis zu vier Meter hoch.

Aber auch das konnte man ja im Frühjahr nicht wissen, als die Rügheimers das Feld in Gottvertrauen eingesät hatten. Einen Tipp gibt die Familie: Wer sich mit der Orientierung schwer tut: Im Labyrinth gibt es sechs Orientierungspunkte mit gedruckten Hinweisen; diese können aufgeklappt werden und zeigen die Wegführung nebst aktuellem Standort; Stempel-Stationen gibt es bei diesem Ferienabenteuer auch.

Spät im Herbst dann, wenn der Mais reif ist, hat das Labyrinth ausgedient: Dann entstehen aus den Ackerfrüchten die Futterkörner für die 13.000 Freilandhennen des Hofes.